In Zeiten hoher Qualitätsansprüche lohnt es sich mal etwas
genauer hinter die Fassade erfolgreicher Unternehmen, sowie deren
Führungskräfte zu schauen, um erwünschte Skills, auch Führungs- und Kommunikationskompetenzen
besser beurteilen zu können.
Umso erschreckender ist die Tatsache, dass hier leider allzu
oft Theorie über Praxis steht und von erlernten wertvollen Soft und Hard Skills
auf weiten Strecken nur unzureichend oder unflexibel Gebrauch gemacht wird.
Das Beispiel „Effenberg“
– Trainer mit Führungsschwächen?
„Wissen ist Macht, aber Macht noch lange nicht Wissen…“.
Dies gilt fürs Fußballfeld ebenso wie fürs Unternehmen. Will sagen:
Erfahrungswerte, Fachwissen, Kompetenz und Titel reichen bei weitem nicht aus,
um in einer Führungsposition seinen Mann oder seine Frau stehen zu können.
Schließlich trägt man gerade in den „oberen Reihen“ Verantwortung –
Verantwortung für das Unternehmen und — damit sich nachhaltiger Erfolg
einstellt — für die Mitarbeiter, für sein ganzes Team. Wenn ich als angesehener
Teamchef betrunken durch die Gegend kurve und zudem nicht fähig bin, einem
provokantem Spieler seine Grenzen aufzuweisen – agiere ich dann noch als gutes
Vorbild, oder eher nur als prominenter
Zeitgenosse ohne Rückgrat und Richtung? Dabei kommt es gerade bei
Führungskräften auf eine konstant positive Vorbildfunktion und gegenseitigen
Respekt an! Wie will ich führen, wenn ich in manchen Situationen eigentlich
selbst Führung bräuchte? Ein Rudelwolf ist so lange ein guter Führer, bis er
eines Nachts einem Wolf aus dem Rudel das plötzliche Aufstehen und Fressen
gehen erlaubt. Unter Wölfen ein absolutes No-Go!
Führung bedeutet, den Ball nicht selbstsüchtig an sich zu
reißen, sondern den Ball jedem einzelnen Spieler auf dem Feld geschickt,
gewollt und präzise zuzuspielen. Und mehr noch: Bei diesem Austausch sind
geschärfte Sinne und Einfühlungsvermögen dringend erforderlich, um die
sogenannten „Hidden Skills“ der gesamten Mannschaft zu entdecken, freizulegen
und anschließend gemeinsam auszubauen. Führungskräfte sind aufgerufen, sich im
Team zu integrieren, den Überblick zu bewahren und das gemeinschaftliche
(Unternehmens-) Ziel niemals aus den Augen zu verlieren. Wenn ich selbst das
Tor gerade mal nicht treffen kann, dann doch bestimmt ein anderer.
Und selbstverliebte Attitüden, wie zum Beispiel: „Ich habe
mein Abitur mit eins gemacht und mein Studium erfolgreich absolviert. Auch habe
ich als Mitarbeiter in dem einen oder anderen Unternehmen bereits Pluspunkte
gesammelt“ sind recht ungeschickt formuliert und treffen wahrlich nicht im
geringsten den eigentlichen Kern der Sache. Denn das gesamte Unternehmen wächst
mit seinen Aufgaben und gerade Sie als Führungskraft sollten einheitlich
mitwachsen und klar strukturierte Zeichen setzen!
Anhang zu den oben
erwähnten „Must haves“ für Führungskräfte im QM
Jeder Unternehmer weiß um die Wichtigkeit von „Soft Skills“, auch soziale Kompetenz genannt.
Einige Soft Skills wurden uns sozusagen in die Wiege gelegt (wie zum Beispiel
emotionale Intelligenz oder Mitmenschlichkeit). Andere wiederum gilt es zu
(er-) lernen und zu trainieren. Hier kommt schnell die Frage auf: können
bestimmte Soft Skills überhaupt antrainiert, „nachträglich“ vertieft,
verbessert und verinnerlicht werden? Die Antwort lautet: „Ja“! Tatsächlich
besteht die Möglichkeit, fehlende „Puzzleteile“ in unser bestehendes Soft Skills-Gefüge
gekonnt einzufügen, um unsere soziale Kompetenz vorteilhaft zu steigern.
Solch ein intensives Training beginnt mit der persönlichen,
ehrlichen Selbsteinschätzung. Wo stehe ich? Wer bin ich? Was kann ich und was
möchte ich erreichen? Hier hilft eine Potenzialanalyse, unsere Soft Skills zu
testen, auch nachhaltig aufzudecken. Unterstützend empfehlen Experten das
Studieren von Büchern, welche sich intensiv mit der genannten Thematik
befassen. Das Aufbauen von Grundlagenwissen steht unmittelbar im Vordergrund,
denn nur wer versteht, um was es präzise geht, weiß die soziale Kompetenz in
der Praxis (selbst-) bewusst umzusetzen. Weiterführende Seminare, Lehrgänge,
auch individuelles Coaching stärken unsere bereits vorhandenen Soft Skills und
sind stützende Pfeiler des gesamten sozialen Kompetenzbereiches, welcher sich
natürlich gerade auch auf unseren Alltag übertragen lässt. Einmal richtig
antrainiert und vertieft, blüht die teilweise schon leicht angestaubte
Kommunikation innerhalb des Unternehmens regelrecht auf. Mitarbeiter und
Führenskräfte lernen ihre neuen Stärken achtsam, vorausschauend und positiv
kritisch anzuwenden. Dies hat ein gestärktes innerbetriebliches Miteinander zur
Folge, welches dem Unternehmen insgesamt letztlich zu mehr Erfolg, Ehre und
Zufriedenheit verhelfen wird. Oder anders ausgedrückt: gezieltes Soft Skill
-Training gebärt motivierte Mitarbeiter, stärkt den Teamgeist und gewährt
vielfach eine wesentlich bessere Qualitätsfokussierung. Gesteckte
Unternehmensziele werden oft leichter (Gemeinschaftsgefühl) erreicht, die
Begeisterung für die Arbeit, auch die Bereitschaft für eine gemeinschaftliche
Ideenentwicklung steigt rapide an.
Führungskräften im Qualitätsmanagement sollte bewusst sein,
dass sich mit fehlender Sozialkompetenz kein Blumentopf und erst recht kein
Rennen gewinnen lassen. Gerade Sie sollten Ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und
gemeinsam mit den Mitarbeitern Soft Skills trainieren und praktizieren. Das
macht Sinn und riesig viel Spaß, denn jeder einzelne kann durch diese
empathische Maßnahme – beruflich und privat — nur gewinnen.
Es sollte sich gut anfühlen. Da stimmen Sie mir doch zu?
Dann legen Sie mal los: auf zu neuen Ufern – und nehmen Sie Ihr ganzes Team
bitte gleich mit!